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ToggleMeine Workation in Südostasien
Ich hab’s geschafft! Endlich ist mein Traum, einmal ganz weit weg von Zuhause zu arbeiten, Wirklichkeit geworden. Zum Glück habe ich ihn nie ganz aufgegeben, auch wenn ich viele Jahre lang andere Prioritäten und Ziele verfolgt habe. Hier erzähle ich dir von meiner Reise und möchte auch dich ermutigen, weder dein Alter noch finanzielle Grenzen zu Hindernissen für deine Lebensträume zu machen.
Warum Workation? Meine ganz persönlichen Gründe
Schön, dass du hier bist! Ich bin über 60 Jahre alt und zurzeit mit meinem Laptop und Rucksack in Südostasien unterwegs. Seit meinen frühesten Berufsjahren reise ich mit Leidenschaft zumindest im Urlaub und habe immer davon geträumt, in verschiedenen Orten auf der Welt zu arbeiten. Mitte der 80er habe ich meine erste E-Mail verschickt, damals nur im Netzwerk von Universitäten und Forschungseinrichtungen. Aber es war der Anfang der notwendigen Technologie, und ich war begeistert. Heute, 40 Jahre später, bin ich dabei, meinen Traum zu verwirklichen.
In diesem Artikel möchte ich dir Mut machen, egal, welche Träume du in deinem Leben hattest oder hast: Das Alter ist kein Grund, sie zu begraben. Falls du zufällig auch von Workation, also Arbeiten in fernen Ländern, träumst, findest du in meinem Artikel praktische Tipps und schöne Bilder als Anregung. Lass uns gemeinsam auf eine inspirierende Reise gehen!
Vorbereitungen und praktische Tipps
Die Wahl des Reiseziels: warum Südostasien perfekt ist
Mein Zuhause ist in Köln und irgendwie auch auf der ganzen Welt, und ich bin immer auf der Suche nach neuen Erfahrungen. Als es darum ging, das perfekte Reiseziel für meine Workation zu finden, hatte ich klare Vorstellungen. Ich wollte einen Ort, an dem ich mich auf schnelles WLAN und optimale Arbeitsbedingungen verlassen kann, ohne dabei in organisatorischem Chaos zu versinken. Südostasien passte perfekt in dieses Bild und war für mich die ultimative Wahl.
Ich habe bereits einige Erfahrung in dieser Region gesammelt. Jedes Mal, wenn ich irgendwo in Südostasien lande, spüre ich sofort diesen wohltuenden inneren Frieden in mir, sei es in einem buddhistischen Land wie Laos oder islamischen Ländern wie Indonesien oder Malaysia. Auch wenn die Städte mich immer wieder mit ihrem quirligen Gewusel überraschen. Hier ist für mich die Kombination aus Technologie und innerer Ruhe einfach unschlagbar!
Die Wahl des Reiseziels ist der erste Schritt zum Abenteuer, und ich liebe es, diese Entscheidung rechtzeitig zu treffen und dann frühzeitig zu buchen. Umweltbewusstsein ist mir wichtig, deshalb wollte ich keine Kurzstreckenflüge in meine Reiseroute einbauen. Also schnappte ich mir rechtzeitig einen Gabelflug: ab nach Ho Chi Minh Stadt (Saigon) und zurück von Bangkok. Das bedeutete, dass ich während meiner Reise auf dem Land- oder Wasserweg von Ho Chi Minh Stadt nach Bangkok reisen musste, um rechtzeitig für meinen Rückflug bereit zu sein. Diese Route versprach nicht nur Abwechslung, sondern auch eine umweltfreundliche Reiseerfahrung!
Vorbereitung und Packen: die praktischen Helferlein
Für meine Reisevorbereitungen habe ich mir von Freundinnen Reiseführer für die infrage kommenden Länder ausgeliehen. Zugegeben, ich habe sie nicht von A bis Z durchgeblättert, aber sie dabei zu haben, vermittelte mir ein gutes Gefühl. Mein absoluter Favorit unter den Reiseführern ist Stefan Loose. Sein Schreibstil begeistert mich, und die Informationen sind so vielfältig wie ein buntes Gemälde. Ob es um Vokabular in der Landessprache geht, kulinarische Entdeckungen, lokale Gebräuche und Traditionen, tiefe Einblicke in die Kultur oder praktische Tipps zu Transport und Unterkünften – Stefan Loose hat einfach alles im Repertoire. Aber mal ehrlich, heutzutage bin ich nicht mehr so stark auf Reiseführer angewiesen wie in den Zeiten, als Agoda, Booking, Google Maps, MapsMe, Komoot, Rome2Rio und der Google Übersetzer noch in weiter Ferne waren – ja, das Reisen hat sich ganz schön gewandelt.
Kleines Gepäck und einladendes Zuhause
Eine weitere geniale Vorbereitung war der Kauf meines ultrakleinen Reiserucksacks vor einigen Jahren. Dieser kleine Freund zwang mich förmlich dazu, nur das Nötigste mitzunehmen, und siehe da, diesmal hat es hervorragend funktioniert. Mein Plan war simpel: Sachen für 7 Tage einpacken und mindestens alle 5 Tage waschen. Ich bin stolz darauf, wie mühelos ich mit minimalem Gepäck losgezogen bin.
Um sicherzustellen, dass unsere Wohnung während unserer Abwesenheit nicht verwaist, haben wir Freunde eingeladen, ein paar Tage bei uns zu Hause zu verbringen. Eine Win-win-Situation: Köln im Dezember mit seinen zauberhaften Weihnachtsmärkten ist ein echtes Highlight, und unsere Wohnung ist nicht zu lange alleine.
Visum und Reiseantritt
Für das Visum nach Kambodscha musste ich meinen Pass nach Berlin schicken. Dabei geriet ich leicht in Panik, als der Pass meines Mannes bereits zurückkam, meiner jedoch laut DHL noch nicht einmal in Berlin angekommen war. Doch hier kam eine coole Info, die meine Nerven beruhigte: Das Einwohnermeldeamt versicherte mir, dass ich sogar am Tag des Abfluges am Frankfurter Flughafen einen Notfall-Pass bei der Bundespolizei bekommen konnte. Das war beruhigend zu wissen, oder? Letztlich hat alles reibungslos funktioniert, und alleine schon die genervten Blicke der Schlepper an der Grenze, als sie erfuhren, dass sie uns kein überteuertes Visum mit Nebenkosten mehr aufschwatzen konnten, waren die Anstrengungen wert.
Das Geheimnis meiner Reiseausrüstung
Ich schwöre auf meine alte, dünne, aber äußerst effektive Angora-Unterwäsche von Medima. Langärmlig und langbeinig, von führenden Großmüttern empfohlen. Die musste ich sogar schon im Flugzeug ausziehen, um keinen Hitzschlag zu bekommen! Sie ersetzt schwere Winterkleidung und spart mir das Herumschleppen von unnötigem Gepäck.
Beim nächsten Mal werde ich sogar auf Sneakers oder Wanderschuhe verzichten. Ein bisschen Fußkälte auf der Hin- und Rückreise nehme ich gerne in Kauf, wenn ich dadurch weniger zu schleppen habe. Aber das ist natürlich Geschmackssache.
Wellness für unterwegs
Wo auch immer ich hingehe, meine Hängematte ist immer dabei. Und mein Schlafsack aus Seide, den ich oft als Bettdecke benutze – für ein richtig gutes Schlafklima.
Internet überall dank eSIM
Ein toller Tipp, den ich leider erst spät bekam, aber dir gleich zu Beginn verrate: Wenn dein Handy eSIM-fähig ist, kannst du extrem kostengünstig so viel Internet haben, wie du möchtest. So geht’s:
- Überprüfe, ob dein Handy eSIM-fähig ist. Eines von unseren dreien war es, und das reichte aus, da wir für die anderen beiden Hotspots einrichten konnten.
- Lade die App von Airalo herunter, registriere dich und leg los.
- Wenn du in mehrere Länder reisen möchtest, wähle ein Paket aus dem Bereich „Regionale eSIMs“. Bei uns war es natürlich Asien.
- Du kannst Datenpakete in verschiedenen Größen kaufen. Wir begannen vorsichtig mit 3 GB und kauften dann zweimal je 5 GB nach. Wenn du beim Kauf den Gutscheincode SUSANN3779 verwendest, sparst du übrigens 3 $ – und ich erhalte auch einen Rabatt beim nächsten Kauf. Sobald du ein Paket bei Airalo gekauft hast, erhältst du deinen eigenen Empfehlungscode.
Der Trick besteht darin, eine eSIM mit Heimatnetzwerk in Singapur und einem Tarif für Roaming in ganz Südostasien zu haben. Was für eine geniale Idee!
Sonstige hilfreiche Apps
- Grab: Schluss mit den ständigen Rufen der Tuktuk-Fahrer! Installiere die Grab-App und bestelle darüber deinen Transport. Du siehst den Gesamtpreis, den Grab nach einem bestimmten Schema berechnet, bevor du die Buchung abschließt. So behältst du die Kontrolle über die Kosten.
- Booking / Agoda: Heutzutage brauchst du nicht mehr von Tür zu Tür zu laufen, um nach freien Zimmern zu fragen. Dank Booking und Agoda kannst du komfortabel Unterkünfte buchen, ohne dabei auf deinen Reiseführer angewiesen zu sein.
- MapsMe und Komoot: Komoot ist meine ultimative Wander- und Fahrrad-App. Mit Komoot kannst du Routen planen und sie offline nutzen, nachdem du sie heruntergeladen hast. MapsMe begeistert mich durch seine Unabhängigkeit vom Internet. Es funktioniert nur mit GPS, und du kannst es verwenden, um die gesamte Route auf deinen Fahrten und Flügen zu verfolgen. Eine großartige Geografie-Lektion!
- Google Maps: Wenn die anderen Apps nicht weiterhelfen oder du ein bestimmtes Geschäft suchst, hilft dir Google Maps.
- Rome2Rio: Eine weltweite Reiseplanungs-App, ähnlich wie der DB-Navigator. In Europa super zuverlässig, aber in Asien hat sie mich bisweilen in die Irre geführt. Eine gute Idee, aber anscheinend ist das Datenmaterial in einigen Teilen der Welt nicht ganz korrekt.
- Baolau.com: Eine Seite aus Singapur, auf der wir die billigsten Online-Tickets für Züge in Thailand gefunden haben. Nicht so billig, wie am Schalter, aber deutlich preiswerter als z. B. bei 12goAsia.
- GoogleTranslate, besonders in Verbindung mit GoogleLens: Wenn du Internetverbindung hast, hältst du die Handykamera z.B. auf eine Speisekarte in einer beliebigen Sprache und siehst die Übersetzung direkt auf deinem Bildschirm. Das sieht dann so aus:
Ok, ich weiß dann immer noch nicht genau, was Kokosnusspops, Lu-Du-Fisch oder gar die Fruchtfrühlings-Pillen sind, bin aber der erfolgreichen Bestellung ein ganzes Stück näher gerückt.
Arbeiten unterwegs
Für die Arbeit benötige ich meinen Laptop mit Netzteil, Handys und meinen Kindle mit ausreichend Ladekabeln. Dazu kommen eine Tastatur, eine Maus, kabellose Kopfhörer, eine schützende Schutzfolie für den Laptopbildschirm und eine Bildschirmbrille. Neuerdings habe ich auch einen Laptopständer, um die Kamera und den Bildschirm auf Augenhöhe zu haben.
Die Auswahl unserer Unterkünfte hing oft von der WLAN-Qualität ab, obwohl ich das manchmal im Voraus nicht genau abschätzen konnte. Rezensionen anderer Reisender waren nicht immer hilfreich, da sie oft andere Prioritäten hatten. Aber ich konnte meist problemlos Zoom-Meetings im Hotelzimmer abhalten. Manchmal gab es jedoch so viele Unterbrechungen, dass es keinen Spaß mehr machte. In solchen Fällen bieten moderne Cafés eine Lösung.
Die jungen Asiaten lieben es genauso wie wir, in Cafés zu arbeiten, schön klimatisiert und produktiv. Teilweise begleitet von Hintergrundmusik unterschiedlicher Qualität – immer subjektiv, wie du weißt. Aber nach 7 Stunden „Jingle Bells“ in Instrumentalversion konnte ich einfach nicht mehr.
Ab dem 26. Dezember wurde die Musik erträglicher. Jedenfalls ist es großartig, so zu arbeiten, immer wieder ein Tapetenwechsel.
Bereit für das Abenteuer
Am Tag unseres Abflugs düsten wir frühmorgens mit dem Deutschlandticket zum Flughafen. Der Zeitpunkt unserer Buchung fiel mit einem Streik der Deutschen Bahn zusammen, deshalb schien uns Frankfurt einfach zu riskant. Also haben wir uns für den Abflug aus der Provinz – Düsseldorf – entschieden. Dort schließt die Flughafenapotheke pünktlich um halb sieben, und eine Poststelle gibt es mittlerweile gar nicht mehr. Das ärztliche Rezept, das ich am Tag des Abfluges erhalten habe, diente nur noch als Gedächtnisstütze für den Besuch in der Apotheke in Saigon. Und obwohl die Weihnachtskarten, die ich kurz vor der Abreise geschrieben hatte, erst zwei Wochen nach Weihnachten ankamen, erfreuten sie die Empfänger mit wunderschönen bunten vietnamesischen Briefmarken.
Die Reise
Vietnam
Ho Chi Minh, die wuselige Großstadt
Unsere Reise durch Vietnam begann in Ho Chi Minh Stadt (HCMS, früher Saigon), wo wir im Hotel A25 (Le Thi Hong) unterkamen. Dieses Kleinod fanden wir zufällig auf Booking.com und können es wärmstens empfehlen. Das Hotel liegt zentral und dennoch ruhig, das Personal ist äußerst freundlich, das Frühstück einfach super und die Umgebung bietet alles Notwendige in direkter Nähe.
In den ersten Tagen habe ich quasi in Nudelsuppe gebadet, gelernt, woran man die richtigen Massageläden erkennt („Sorry, Madame, this is only for men“ Ach so!) und mich langsam ins Sightseeing eingegrooved. Mit dem Kilometergeld hätte ich die ersten 2 Wochen finanzieren können.
Für unsere Arbeit wählten wir oft das Cong Ca Phe in der Nähe des Hotels. Die Einrichtung ist vintage-schick und die Atmosphäre untouristisch. Wir waren meistens die einzigen Ausländer unter lauter jungen Vietnamesen mit ihren Laptops.
Im Mekongdelta
Für das Mekong-Delta fragte ich sogar ChatGPT nach Reiseempfehlungen. Aus den Vorschlägen entschieden wir uns für Ben Tre, ein bezauberndes verschlafenes Städtchen, und Can Tho, eine größere Stadt weiter im Süden.
Ben Tre, ein beschauliches Örtchen im Delta
Das Ben Tre Farm Stay entpuppte sich als eine ausgezeichnete Wahl als Unterkunft. Der grüne Garten auf den Booking-Bildern hatte uns magisch angezogen, und es enttäuschte nicht. Vor unserer Hütte hatten wir Platz für unsere Hängematten, und aus dem Fenster genossen wir den Blick auf den Fluss. Dichte Vegetation und keine Straßen in der Nähe. Das Homestay stellte uns sogar kostenlose Fahrräder zur Verfügung. Ein besonderes Highlight war der Tagesausflug mit dem Boot in verschiedene Mekong-Arme direkt von unserem Homestay aus. Hier sahen wir die vollständige Verarbeitung der Kokosnuss bis zur letzten Faser – das nenne ich Nachhaltigkeit.
Can Tho, die quirlige Stadt am Mekong
Can Tho, eine größere Stadt weiter im Südwesten des Mekong-Deltas, war unser nächster Halt. Wir übernachteten im Midmost Villa Hotel und haben nur Lob für das äußerst freundliche Personal, das schöne Zimmer und das stabile WLAN. Unsere Unterkunft befand sich zentral und dennoch ruhig in der Nähe eines Parks und der Food Street – für mich immer ein wichtiger Aspekt. Von hier aus unternahmen wir einen beeindruckenden Bootsausflug ins Delta. Der Guide wurde uns von anderen Reisenden empfohlen, und er hatte zum Glück Zeit für uns. Wir starteten um 4:30 Uhr, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang anzukommen, wenn er am schönsten ist. Der Ausflug beinhaltete einen Besuch auf dem lokalen Markt, eine kurze Fahrradtour und malerische Landschaften. Ein perfekter halber Tag; um 12 Uhr waren wir zurück – reif für die Mittagspause.
Kulinarische Genüsse
Für mich ist Vietnam ein kulinarisches Highlight. Ob Pho Bo (Nudelsuppe mit Rindfleisch), Banh Mie (belegtes Baguette) oder die köstlichen gefüllten Reispfannkuchen – die vietnamesische Küche ist einfach köstlich. Besonders in der Straßenküche in Ben Tre konnten wir exzellentes Seafood genießen. Die Vielfalt an Suppen, Reisgerichten und Currys in der Food Street in Can Tho war schier endlos.
Geld in Vietnam
In Vietnam bezahlen wir mit VND (Vietnam Dong, derzeit 1 € = ca. 26.300 VND). Geldautomaten sind weit verbreitet. Mein Tipp: Die AGRI-Bank. Sie berechnet eine feste Gebühr von 22.000 VND, unabhängig von der abgehobenen Summe. Bei anderen Banken basiert die Gebühr oft auf einem Prozentsatz des Betrags, was erheblich teurer werden kann.
In Vietnam gibt es keine Münzen, nur Geldscheine.
Abschied und Weiterreise
Der Abschied von Vietnam schmerzte ein wenig, da wir das Land wirklich genossen hatten. Unsere nächste Station war Kep in Kambodscha. Wir fuhren mit einem äußerst bequemen Sleeper-Bus nach Ha Tien. Von dort aus nahmen wir eine Art Taxi für den kurzen Weg von der Busstation zur Grenze, was uns nochmal 200.000 VND kostete. Aber wir waren knapp in der Zeit, also gab es keine Diskussionen.
Kambodscha
Kep, die Stadt der Krabben
Hinter der Grenze warten die Taxis, bereit für Kunden. Wir entschieden uns für eine kurze Tuk-Tuk-Fahrt nach Kep, wo bereits eine schnuckelige Holzhütte inmitten üppiger Vegetation auf uns wartete. Das „Birds of Paradise“ war unsere Wahl aufgrund seiner Nähe zum Crab Market, wo wir jeden Abend frisches Seafood mit Kampot Pfeffer genießen konnten. Einfach himmlisch! Das Restaurant Chhay Chhay hat uns besonders gut gefallen und war nur einen Katzensprung entfernt. Direkt hinter dem Gästehaus erstreckte sich ein kleiner Nationalpark mit einer faszinierenden Butterfly-Farm, ideal für entspannte Spaziergänge. Um zwei verschiedene Pfefferfarmen zu besuchen, mieteten wir uns ein Moped (6 US-Dollar pro Tag). Die BoTree-Farm war klein und urgemütlich, definitiv einen Besuch wert. Etwa 4 Kilometer entfernt befindet sich die „La Plantation“ Farm, größer und organisierter, aber dennoch mit viel Grünfläche zum Erkunden – und Achtung, der Kampot-Pfeffer ist dort preiswerter.
Arbeit: Das WLAN in unserer Unterkunft war solide. Unser Arbeitsplatz auf dem Balkon vor der Hütte bot mit Autan auch abends eine sehr produktive Arbeitsumgebung.
Kampot: da, wo der Pfeffer wächst
Kampot liegt so nah an Kep, dass eine Tuktuk-Fahrt ausreicht, um umzuziehen. Wir wählten eine Unterkunft direkt am Fluss in der Nähe der „Old Bridge“ (das Twinhome Guesthouse). Das Zimmer hätte größer sein können und das WLAN besser, aber die Lage war unschlagbar: Restaurants und Cafés befanden sich in unmittelbarer Nähe. Ein Spaziergang über die Old Bridge ist sehr empfehlenswert, denn hier entkommst du dem touristischen Trubel und tauchst ein in den normalen kambodschanischen Arbeitsalltag. Die dort angebotenen gegrillten Spießchen mit gefüllten Kugeln waren köstlich, auch wenn wir später feststellten, dass es sich wahrscheinlich um Frosch handelte – anhand der Knochenstruktur.
Arbeit: Gleich neben unserer Unterkunft gab es ein Café der Kette „Brown Café“ mit ausgezeichnetem WLAN, was natürlich äußerst praktisch war. Hier konnte ich so gut arbeiten, dass ich öfter mal das Mittagessen vergessen habe.
Phnom Penh: Aufbruchstimmung trotz schlimmer Geschichte
Diese Stadt ist ein Muss, vor allem aufgrund ihrer ergreifenden Dokumentation zur Geschichte Kambodschas in den 70er Jahren (Killing Fields, Tuol Sleng Museum). Ich war bereits vor 21 Jahren hier und damals hing eine melancholische Stimmung über dem Land. Kein Wunder, denn die Vernichtung eines Viertels der Bevölkerung lag erst knapp 30 Jahre zurück, und einige der Täter saßen immer noch in der Regierung, und damit an der Macht. Inzwischen gab es jedoch Bemühungen seitens der UNO zur Aufarbeitung, einige der Verantwortlichen wurden in Den Haag verurteilt, und eine neue Generation ist herangewachsen. Ein Tuktuk-Fahrer erzählte uns, dass die Geschichte der Roten Khmer-Gräueltaten nicht in den Schulen gelehrt wird, aber ob das stimmt, weiß ich nicht. Auf jeden Fall wirkt die allgemeine Stimmung heute fröhlicher.
Unsere Unterkunft im Silver Mounts Hotel lag in einer charmanten Straße mit vielen Guesthouses, einigen Bars und zahlreichen Massagesalons. Es wehte ein Hauch von Rotlichtviertel.
Arbeit: Wir erkundeten die verschiedenen Guesthouses und fanden schließlich im Golden Home ein gutes WLAN und leckere Verpflegung. Das WLAN im Zimmer war auch erfreulich schnell, nur nicht so gesellig.
Angkor – DAS Weltkulturerbe
Für die größte Tempelanlage der Welt in der Nähe von Siem Reap nahmen wir uns 10 Tage Zeit. Wir besorgten uns Tickets für die Tempel, mit denen wir an 7 von 30 Tagen Zutritt hatten. Ein Glück, so konnten wir zwischendurch Pausentage einlegen. Das „Nary Villa“ bot einen herrlichen Pool, schnelles WLAN, geräumige Zimmer und arrangierte Tuk-Tuks für unsere Ausflüge nach Angkor zu fairen Preisen. Mr. Thy hat uns nicht nur zu den schönsten und wichtigsten Tempeln gefahren, er war ein interessanter Gesprächspartner und zeigte uns kleine einheimische Restaurants, in denen das Essen noch einmal ganz anders schmeckte. Insgesamt 5 Tage waren wir mit ihm unterwegs und genossen am Schluss noch einmal eine Tour auf eigene Faust mit dem Moped.
Siem Reap ist eine laute Stadt, besonders an Silvester. Der Lärmpegel in der sogenannten „Pub Street“ war für mich persönlich nicht lange auszuhalten. Glücklicherweise war unser Viertel, Wat Bo, von dieser Zone weit genug entfernt, obwohl wir sie locker zu Fuß erreichen konnten. Also: zentral und ruhig. Ein kulinarischer Tipp: Probier die Chanang Suppe auf dem Food Market und die Gerichte im Lao Noodle.
Arbeit: Am Pool im Nary Villa konnte ich einige aussagekräftige Zukunftsszenarien für die Finanzen meiner Kunden entwickeln und schöne Bilder und Texte erstellen.
Geld in Kambodscha
Hier ist es irgendwie wie mit zwei Währungswelten: Es gibt den US-Dollar und den Reel. Als Europäer/in kannst du alles mit Reel bezahlen, auch wenn die Preise oft in Dollar angegeben sind. Wir haben einen Wechselkurs von ungefähr 4.100 Reel pro US-Dollar bekommen, während der Straßenkurs oft bei 4.000 Reel liegt, was die lokale Währung attraktiver macht.
Auch in Kambodscha gibt es kein Münzgeld.
Kulinarisches
Erstaunt stelle ich fest, dass auch hier der Platz nicht ausreicht für all die Fotos von kulinarischen Highlights. Die kambodschanische Küche hat zwar weniger französischen Einfluss, aber sie wirkt auf mich ursprünglicher. Vor allem die Streetfoodmärkte in Siem Reap sind ein absolutes Muss. Und die weniger touristischen Teile der Städte sind wahre Schatzkammern für exotische Gaumenfreuden.
Abschied von Kambodscha
Unser Gastgeber und Mr. Thy, der Tuktuk-Fahrer, der uns 5 Tage lang chauffierte, winkten uns herzlich zum Abschied zu (schnüff). Die Fahrt von Siem Reap zur Grenze mit dem Van dauerte etwa 3 Stunden. Auch dieses Mal überkam mich Abschiedsschmerz beim Verlassen dieses Landes, in das ich vorerst nicht zurückkehren würde.
Thailand
Der Van spuckte uns direkt vor der Grenze in Poipet aus, und wir mussten zu Fuß weitergehen. Ich war überrascht von der riesigen Schlange von Leuten, die alle die Grenze überqueren wollten. Vermutlich waren viele von ihnen auf dem „Visa-Run“, dem schnellen Grenzübertritt, um einen neuen Einreisestempel zu bekommen und länger im Land zu bleiben.
Nur 30 Meter hinter der Grenze erwartete uns das Border Hotel in Aranyaprathet. Sehr praktisch gelegen, mit makellos sauberen Zimmern, direkt neben dem Border Market. Ein kleiner Hinweis: Der Markt schließt ziemlich früh, gegen 18:30 Uhr, und ist etwa 100 Meter vom Bahnhof entfernt. Am nächsten Morgen wollten wir den Zug nach Bangkok um 6:58 Uhr erwischen – und das hat prima geklappt! (Der Handy-Wecker hat mich auch eine Woche später zu Hause zuverlässig aus dem Bett geworfen.) Für nur 98 Baht, etwa 5 US-Dollar, waren wir etwa drei Stunden später in Bangkok.
Der alte Bahnhof Hualampong war immer ein besonderer Ort für mich. Früher habe ich hier oft mein Gepäck für ein paar Stunden abgestellt, den Nachtzug genommen und mich kurz vorher noch für wenig Geld geduscht. Seit 2021 ist Hualampong nur noch ein normaler Stadtbahnhof, die Duschen sind verschwunden, aber wir konnten unserem Gepäck dem Stationsvorsteher (oder jemandem in Uniform, der im Bahnhof herumlief) anvertrauen, für 100 Baht pro Rucksack.
Ein Spaziergang im Viertel lohnt sich: Chinatown ist in der Nähe, mit skurrilen Geschäften, Street-Art und köstlichem Essen, der Tag verging wie im Flug.
Vom neuen Bahnhof Ban Sue Grand Station oder auch Krung Thep Aphiwat Central Terminal (am besten beide Namen merken) wollten wir am Abend direkt weiter in den Süden fahren. Nach Siem Reap und Angkor fühlten wir uns etwas „über-tempelt“ und haben uns deshalb kurzfristig für Inselhopping im Golf von Thailand entschieden. Die Plätze im Liegewagen sind heiß begehrt, deshalb haben wir den Nachtzug schon in Kambodscha auf der Plattform Baolau.com gebucht, was noch verfügbar war, und unsere Reiseplanung nach Bangkok genau danach ausgerichtet. Denn ganz ehrlich: eine zehnstündige Nachtfahrt im Sitzen kommt für mich nicht infrage.
Im Süden von Thailand
Als wir gegen 6:30 Uhr morgens in Suratthani ankamen, stürzten sich die Taxifahrer auf die anreisenden Touristen. Der Bahnhof war am Stadtrand und weit vom Fähranleger entfernt, von dem aus wir alle nach Koh Samui übersetzen wollten. Die Taxifahrer wollten 250 Baht für den Transfer zur Fähre haben. Wir entschieden uns jedoch für den Umweg mit dem öffentlichen Bus durch das Stadtzentrum, allein schon, um die letzte Gelegenheit zu nutzen, ein wenig authentisches thailändisches Stadtleben zu genießen.
Koh Samui
Unser Hotel entpuppte sich als Nebengeschäft einer Yogaschule, was wirklich charmant war und dazu noch praktisch gelegen in der Nähe eines Foodmarkets und kleiner, erschwinglicher Restaurants. Das ist hier keineswegs selbstverständlich, denn die Insel ist äußerst touristisch, was sich auch in den Preisen widerspiegelt. Eine Faustregel besagt: Je näher am Meer, desto teurer und westlicher das Essen. Besonders beeindruckt haben mich die kreativen Gemüse- und Obstsäfte – gesund und unglaublich lecker!
Auf Koh Samui haben wir uns eine Mopedtour zu strahlenden Tempeln und farbenfrohen, überlebensgroßen Skulpturen von Buddha und anderen Gottheiten gegönnt. Und endlich konnten wir auch tauchen gehen …
Koh Pha Ngan
Nach einer kurzen Überfahrt erreichten wir endlich Koh Pha Ngan, bekannt für ihre legendären Strandpartys. Zugegeben, das hat mich zuerst ein wenig nervös gemacht. Doch wie so oft hatten wir großes Glück: Uns erwartete eines der schönsten Zimmer der gesamten Reise, mit einer riesigen Terrasse direkt am ruhigen Strand.
Abgesehen von einer obligatorischen Mopedtour haben wir es dort wirklich ruhig angehen lassen. Wir genossen köstliches Essen, verbrachten effektive Arbeitsstunden auf der Terrasse und in einem gemütlichen Café. Abends ließen wir uns bunte Cocktails in der Bar des Nachbar-Resorts schmecken. Ehrlich gesagt, hätte ich gerne noch ein paar Tage dort verbracht, aber langsam näherte sich unsere Reise ihrem Ende.
Koh Tao
Koh Tao ist ein winziges Inselchen, das ganz im Zeichen des Tauchens und Schnorchelns steht. Natürlich haben wir uns dem auch angeschlossen und die Unterwasserwelt erkundet.
Während unseres organisierten Schnorchelausflugs lernten wir nicht nur die farbenfrohe Unterwasserwelt kennen, sondern auch einige wirklich interessante Leute. An Bord des Bootes tauschten wir Geschichten mit abenteuerlustigen Reisenden jeden Alters aus. Doch das eigentliche Schnorchelerlebnis entpuppte sich als eher durchschnittlich. Als sich mehrere Gruppen gleichzeitig auf eine einsame Schildkröte stürzten, die sich auf einem Korallenriff ausruhte, konnte ich nicht umhin, Mitleid mit dem armen Tier zu empfinden.
Mit zwei aufregenden Tauchgängen mit den Rainbowfish-Divers rundeten wir schließlich unsere Unterwasserabenteuer auf Koh Tao ab.
Während unserer Mopedtour konnten wir uns davon überzeugen, dass wir mit unserer Unterkunft am ruhigsten und somit besten Strandabschnitt gelandet waren. Yep, wir hatten alles richtig gemacht!
Abschluss in Bangkok
Bangkok ist einfach einzigartig. Endlich habe ich mir den Wat Arun – den Tempel der Morgenröte – angesehen. Mit dem Chao Praya Express Boot den Fluss hoch und runter, geschäftige Nachtmärkte, glitzernde Tempelanlagen ….
Jedes Viertel hat seinen eigenen Charme. Ich übernachte gerne in Banglampoo in der Nähe der Khao San Road – wegen der Infrastruktur und der zentralen Lage. Von dort fährt stündlich der Flughafen-Bus, der Bootsanleger ist nah, und es gibt Wäschereien und Restaurants en masse. Allerdings ist es etwas langweilig, ganze Tage dort zu verbringen. Es sei denn, man arbeitet. Meine Empfehlung von Herzen: Das Café Tiracano, das sehr gemütlich und versteckt Kaffee, Kuchen, W-LAN und Steckdosen in einer kleinen Seitenstraße bietet.
Das habe ich für mein Leben gelernt
Egal welche Unterkunft, ich hatte immer das Gefühl, das Beste gefunden zu haben. Liegt es an der eigenen Haltung?
Die Reise hat mir gezeigt, dass mein Leben auch zu Hause eigentlich viel weniger stressig sein könnte
Es muss nicht alles perfekt sein, um schön zu sein. Und was heißt eigentlich perfekt?
Es ist nie zu spät, seinen Träumen zu folgen und Veränderungen anzunehmen – oder sogar voranzutreiben.
In der Hektik des Alltags vergessen wir oft, den Moment zu genießen und dankbar für das zu sein, was wir haben. Auf meiner Workation habe ich mich wieder daran gewöhnt, die kleinen Dinge im Leben zu schätzen und bewusst im Hier und Jetzt zu leben
Ich kann anders arbeiten und beginne jetzt herauszufinden, wie ich das auch in Köln umsetzen kann.
Was hat diese Reise mit Geld und Finanzen zu tun?
- Frei mit und ohne Geld
Wie schön meine Erlebnisse waren, hing überhaupt nicht mit einer bestimmten Geldmenge zusammen. Als Finanzcoach weiß ich, dass Geld weder Glück noch Freiheit noch Zufriedenheit schenkt. Aber es ist immer wieder schön, das am eigenen Leibe zu erfahren und mich von der Realität und meinem Erleben bestärken zu lassen.
Beispiel: Die (für mich) schönsten Unterkünfte waren nicht die teuersten, im Gegenteil. Zu zweit ganz alleine am Meer auf einem breiten Brett im Baum zu schaukeln und dabei dem Sonnenuntergang zuzusehen, ist nicht teuer, aber unbezahlbar. Wie kam ich zu dem Glück? An dem Strandabschnitt, wo wir wohnten, war einfach nichts los, sonst hätte sich an der Schaukel sicher eine Schlange gebildet. Wir sind auf der Suche nach preiswerten Unterkünften dort hingeraten und erlebten ein regelrechtes „Malediven-Feeling“ mitten auf einer Party-Insel im Golf von Thailand.
Also:
Ich kann frei sein, mit und ohne Geld.
Ich kann glücklich sein, mit und ohne Geld.
Du auch.
2. Budget planen und einhalten
Die Reise war für mich wieder eine gute Übung, mit den Randbedingungen in meinem Leben zu spielen. Meinem Budget lag die Überlegung zugrunde, dass ich während der Reise ganz grob nicht mehr ausgeben wollte als zu Hause in Deutschland – inklusive Übernachtungen. Genauer:
Ausgaben für Essen und Freizeit in D >= Ausgaben für Essen, Freizeit und Schlafen in Asien
3. Prioritäten und finanzielle Entscheidungen
Indem ich meinen Lebenstraum verwirkliche und meine Arbeitsumgebung verändere, setze ich Prioritäten und treffe finanzielle Entscheidungen, die mein Leben nachhaltig beeinflussen.
4. Neue langfristige Ziele
Für mich ist klar: Davon will ich mehr! Das eröffnet mir eine andere Perspektive auf meine finanzielle Zukunft und motiviert mich, meine langfristigen Ziele neu zu definieren.
Ab jetzt werden wir jedes Jahr für einige Zeit reisen.